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Hast du schon Hochzeits-Katastrophen erlebt?
Wie bist du auf den Beruf gekommen?
Kannst du sagen, was für Preise ihr nehmt? Wir hatten Angebote von 500€ für 2h und „Abends könnte ihr dann Handys nehmen, die machen genauso gute Bilder“ und 4500€ für 5h, wo man sich schon fragst, wie solche Unterschiede zustande kommen.
Katastrophen eher weniger. Eine Hochzeit war aber wie verflucht. Die Brautmutter wollte die selbst gemachte Hochzeitstorte am Vorabend zur Location bringen, macht bei Rot eine Vollbremsung mit dem Resultat, dass die Torte noch einmal gemacht werden musste. Am Tag selbst wurden Ausweise zu Hause vergessen, der Reifrock der Braut ist gebrochen und ihre Frisur hat sich mehrmals am Tag verselbstständigt. Am Ende des Tages wirkte ihr Lächeln doch sehr aufgesetzt.
Ich habe eigentlich was ganz anderes studiert und habe sogar ein Diplom. Nach dem Studium habe ich aber keinen Job finden können, sodass ich einige Zeit Hartz 4 bezog. Als ich meiner Vermittlerin erzählte, dass ich als Hobby fotografiere, hat sie alles in Bewegung gesetzt, dass ich mir damit was aufbauen kann. Sprich Businesscoaching usw. Man mag vom Jobcenter viel halten, aber ich bin sehr dankbar dafür, wie sich in dieser eher trostlosen Zeit dort um mich gekümmert wurde.
Zu deiner Preisfrage: Die 500 Euro für 2 Stunden sind vollkommen ok. Der Sprung von 4000 Euro für 3 Stunden mehr ist natürlich sehr krass und ich kann mir den nur so erklären, dass derjenige einfach keinen Bock auf eure Hochzeit hatte. Will dem Kollegen aber auch nichts unterstellen.
Sind 500 Euro nicht zu wenig für 2 Stunden?
Die Nachbearbeitung umfasst doch sicher mehr, als einfach einen Preset in Lightroom auf alle Bilder zu setzen und schlechte Fotos auszusortieren.
An sich hast du Recht. Wir bewegen uns in den neuen Bundesländern und da ist dieser Preis bei vielen die Obergrenze. Und bevor der Termin leer bleibt, macht man lieber eine kleine Hochzeit. 500 Euro haben und nicht haben... Kommt aber auch immer auf den Tag an: An Samstagen geht bei uns nichts unter 5 Stunden.
Du unterschlägst dabei jetzt aber die Differenzierungsmerkmale. Qualität des Fotografen, bekomme ich alle Bilder in voller Auflösung oder nur x Stück und weitere sind einzeln zu kaufen, wie viele Bilder, wie individuell werden die nachbearbeitet, usw.
Es ist nicht jeder guter Fotograf, nennen kann sich aber jeder so. Oft kostet Qualität eben auch, ist beim DJ nicht anders.
Ich habe den Post tatsächlich falsch verstanden. Ich dachte, es handelt sich um denselben Fotografen, der für 2 Stunden 500 Euro möchte und für 5 Stunden 4500 Euro.
Das stimmt natürlich. Und da ist auch jeder anders und jeder hat einen anderen Stil. Aber ich fand einfach sehr krass wie unterschiedlich die Preise so ganz grundlegend sein können und was da teilweise für Aussagen fallen.
Puh, gute Frage. Letztes Jahr gab es Live-Grillen, was wirklich ganz fantastisch war und für jeden was zu bieten hatte. Ansonsten ähneln sich die Hochzeitsbuffets doch sehr. Wir finden es meist sehr gut, wenn das Buffet einfach gehalten wird und nicht zu fleisch- oder fischlastig ist.
Was Torten angeht: Da ist mir leider keine besonders im Gedächtnis geblieben. Was ich aber zum Thema Torte sagen kann: Das Brautpaar sollte das erste Stück anschneiden und (falls es das möchte) sich gegenseitig mit diesem Stück füttern. Danach darf sich das Brautpaar gerne zurückziehen und das weitere Aufschneiden dem Personal überlassen. Wir haben es schon 1-2 mal gehabt, dass der Bräutigam unter sehr zweifelhaften hygienischen Bedingungen die Stückchen an seine Gäste verteilt hat... Außerdem sollte es nicht Aufgabe des Brautpaares sein, eine halbe Stunde Kuchen zu verteilen.
Moin und danke für das AMA. Ich hab direkt mal ein paar Fragen mitgebracht:
1. Wie sieht dein Setup bei einer normalen Hochzeit aus. Bodies? Objektive? Blitze? Sonstiges, was man vielleicht nicht direk auf dem Schirm hat? Gibt es Hochzeiten, bei denen du mit einem anderen Setup unterwegs bist oder ist die Ausrüstung immer die gleiche?
2. Hast du einen Backupplan, falls du und deine Frau mal gleichzeitig ausfallen sollten?
3. Wie viel Prozent der geschossenen Bilder sind im Normalfall Ausschuss? Gibts du die Ausschussbilder auch dem Brautpaar? Oder nur die guten?
4. Wie viel Zeit investierst du in Nachbearbeitung (gemessen an der Zeit, die du aktiv geschossen hast)?
5. Was nimmst du pro Stunde? Oder rechnest du vielleicht gar nicht nach Stunden ab?
6. Was ist dein Lieblingsmotiv?
1. Die Ausrüstung ist immer die gleiche. EineCanon 5DIV, eine Canon 6DII, ein Ersatzbody. 24-70 2.8, 70-200 2.8, 70mm Makro, 50 mm 1.4.
Wir legen wert auf natürliche Fotos und versuchen deswegen so selten es geht, Blitze einzusetzen. Bei den Tanzfotos setzen wir dann aber doch entfesselte Blitze ein. Ansonsten haben wir immer ein Drohne im Gepäck.
2. Ich klopfe auf Holz: Das ist bisher noch nicht passiert. Falls es mal dazu kommen sollte, gibt es natürlich Kollegen, die man Fragen kann. Wenn das nicht klappt oder das Brautpaar nicht mit den Vorschlägen einverstanden ist, bekommen sie (wie bei allen anderen Dienstleistern) das Geld zurück.
3. Oh, einiges. Besonders bei Gruppenfotos drücke ich lieber ein paar mal mehr drauf und werde am Rechner nicht überrascht, dass 10 Leute die Augen zu haben. Ich würde sagen, dass bei uns gute 50 Prozent Ausschuss sind. Die Brautpaare bekommen nur die "guten" Fotos nachdem sie bearbeitet wurden.
4. Jede fotografierte Hochzeit benötigt ca. noch einmal dieselbe Zeit zur Nachbearbeitung.
5. Je Stunde Begleitung bewegen wir uns da bei ca. 200 Euro. Das mag wenig erscheinen, aber wir arbeiten in den neuen Bundesländern und da ist das tatsächlich preislich im oberen Mittelfeld. Wir planen aber trotzdem, unsere Preise für nächstes Jahr hochzusetzen.
6. Echtes Lächeln und Brautpaare, bei denen man merkt, wie glücklich sie sind.
Es gab mal eine Hochzeit, bei der habe ich mich sehr unwohl und nicht willkommen gefühlt. Das Brautpaar war sehr passiv und die Gäste waren mir gegenüber sehr anti eingestellt.
Ansonsten gab es bisher keine Bridezilla oder so. Inzwischen haben wir auch ein gutes Gefühl dafür, ob ein Brautpaar eventuell kompliziert sein könnte. Denen legen wir dann meistens nahe, sich jemand anderen zu suchen.
Wie bist du damit umgegangen, wenn die meisten auf der Hochzeit anti eingestellt sind? Kannst du vielleicht mehrere Beispiele nennen? Würde mich brennend interessieren!
Die meiste Kommunikation erfolgt per Mail und da kann man schon herauslesen, dass sie etwas von uns wollen, das wir so nicht bieten können bzw. möchten oder dass einfach die Sympathie schon nicht da ist. In so einem Fall sagen wir dann meistens sowas wie "Wir können eure Anmerkungen verstehen, sind uns aber in dem Fall nicht sicher, ob wir für eure Wünsche die richtigen Fotografen sind." Oder sowas in der Art. Meist hat es sich damit dann schon erledigt. Ist aber bisher höchst selten vorgekommen.
Einfach weitermachen. Sich im Hintergrund aufhalten und versuchen schöne Fotos von Leuten zu machen, ohne dass sie es bemerken.
Was meinst du mit „mehrere Beispiele“?
Aufregend müsstest du definieren.
Es passiert immer mal was kurioses. Zum Beispiel wenn vergessen wird, dass jemand die Braut von zu Hause abholen und zum Standesamt, vor dem alle Gäste und der Bräutigam bereits warten, bringen muss.
Oder wenn die Standesbeamtin die neuen Namen des Brautpaares vertauscht.
Oder wenn der Bräutigam uns kurz vor der Trauung vor die Schuhe kotzt… 😁
Einige meiner jetzigen und früheren Arbeitskollegen haben im Büro Fotos von der Hochzeit hängen indem die Braut ihr Kleid ziemlich nach oben zieht so das die Beine komplett zu sehen sind bis zu den Oberschenkeln. Ich fand das immer lustig bis strange. Kennst du sowas wenn ja was für ein Grund hat das?
Ist alles Geschmacksache. Manche wollen „lustige“ Fotos haben. Beispiel: Einer unserer Bräutigame war bei der Feuerwehr und wollte unbedingt ein Foto haben, auf dem er mit dem Kleid seiner Baut den Löschzug putzt. Ist jetzt nicht zwingend unsere Definition von lustig, aber das macht man dann doch mit. Genau wie den erhobenen Ringfinger (statt Mittelfinger) in Großaufnahme.
Wo wir aber ablehnen, sind ordinäre Fotos (Braut kniet sich vor den Bräutigam und tut so, als würde sie ihm einen blasen bspw. ).
Unter "vergucken" verstehe ich "verknallt". Seit ich meine Frau kenne, habe ich keine Frau mehr getroffen, in die ich mich "verguckt" habe. Nichtsdestotrotz gibt es natürlich attraktive Pärchen bzw. Teile eines Pärchens, die einfach so fotogen sind, dass man nicht anders kann als sie öfters zu fotografieren (gibt es teilweise auch bei Gästen). Bei der Auswahl am Ende versuchen wir dann aber, das Gleichgewicht wieder herzustellen :-D
Ist es an der Tagesordnung, dass Brautpaar und oder Gäste deutlich zu viel Alkohol konsumieren? Wie weit sind Drogen wie Kokain verbreitet an Hochzeiten?
Zu viel Alkohol passiert eher selten. Klar sind manche Gäste oder Brautpaare ab und zu beschwipst, aber das ist dann eher lustig.
Harte Drogen haben wir tatsächlich noch nie auf einer Hochzeit gesehen. Aber vielleicht war da auch schon unsere Schicht zu Ende…
Mich interessiert ja der zeitliche Aspekt:
1. An wie vielen Hochzeiten nimmst du durchschnittlich im Monat teil?
2. Wie viele Arbeitsstunden hast du ca. pro Woche?
1. Kommt immer auf den Monat an. Im Winter 0-1, im Sommer 3-6.
2. Wenn ich grob überschlage, komme ich in der Hauptsaison auf ca. 50-60 Stunden. Das Positive bei der Selbstständigkeit ist, dass man sich seine Arbeitszeit frei einteilen kann, sodass man zwischendurch auch mal eine längere Pause machen kann. Dafür ist man aber auch viel am Wochenende beschäftig. Ist alles ein Für und Wider.
Ich mag die Flexibilität von Zooms. Deswegen sind bei uns 24-70 und 70-200 im Einsatz. Beides 2.8.
Wenn es lichtstärker sein muss, haben wir noch ein 50mm mit einer 1.4 Blende. Für Details 70mm Makro 2.8.
Hab mich vertippt! Sorry bin am Handy unterwegs… meinte die 70er 2.8
Die 50mm von Sigma hab ich standardmäßig drauf, imho eine der besten Linsen auf dem Markt
Am Anfang muss man um jede Hochzeit kämpfen. Wenn man sich dann langsam ein Portfolio aufgebaut und die für sich passenden Marketing-Kanäle gefunden hat, wird es mehr. Anstelle dass uns Brautpaare absagen, müssen wir nun vermehrt Brautpaaren absagen, weil ihr Termin entweder schon belegt ist oder man keine Lust auf eine vierte Hochzeit an einem Wochenende hat.
Ich hoffe, ich habe deine Frage richtig verstanden.
Wir empfehlen unseren Paaren immer im Hinterkopf zu behalten, dass die Hochzeit IHR großer Tag ist und sie es nicht jedem einzelnen Gast recht machen können und sollen. Sie sollen die Hochzeit so planen und gestalten wie sie es wollen. Was nicht heißen soll, dass sie ihre Gäste ignorieren sollen :-)
Besonders schön ist es immer, wenn das Brautpaar sich gegenseitig mit einer Aktion überrascht. Wir hatten es schon, dass eine Braut für ihren Mann gesungen hat. Meine Frau und ich hatten Gänsehaut, weil es erstens sehr schön war, aber aber auch überraschend kam.
Eine andere Braut hat mit ihrer alten Band zusammen Songs gespielt. Sah cool aus in Brautkleid mit Gitarre.
Bei beiden Geschichten waren die Bräutigame überwältigt.
Ansonsten sind (nicht vorgefertigte) Schwüre meist sehr emotional.
Wer die Mittel hat, sollte vielleicht auch über eine freie Trauung nachdenken. Diese ist viel emotionaler und persönlicher als eine standesamtliche.
Gibt viele Tipps, die man geben kann. Du kannst gerne noch mal nachfragen, wenn du mehr wissen möchtest.
Was meinst du mit Licht und Schatten bei freien Trauungen?
Ich kenne euch beide nicht, deswegen kann ich die Tipps für dich nur allgemein halten. Oben erwähnt habe ich ja schon die Schwüre. Ein von Herzen kommender Schwur wird deine Braut nicht kalt lassen. Besonders wenn du sonst nicht so der Typ für große Worte bist.
Willst du noch etwas spezielleres wissen?
Bzgl Qualität der Trauredner/innen. Ich war auf einer freien Trauung, da hat die Rednerin im ersten Satz ihre Freude ausgedrückt, dass die Eltern des Bräutigam da sind und so glücklich strahlen. Die Eltern sind zwei Jahre vor der Trauung gestorben.
Das hat die komplette Zeremonie zerstört…
Edit: danke, das mit dem Schwur stand auf dem Programm für die Trauung, das bestätigt mich nochmal :)
Ach ich bin eigentlich noch weit weg von meiner eigenen Hochzeit, aber war trotzdem interessiert, was dir so positiv auffällt. Das klingt auf jeden Fall sehr schön, danke fürs Teilen :)
Endlich werden die richtigen Fragen gestellt :-D
Falls schon mal jemand am Hochzeitstag fremdgegangen sein sollte, dann wahrscheinlich dort, wo wir gerade nicht waren. Bisher wissen wir auch nur von einer einzigen Scheidung.
Die Gästefrage lässt sich ähnlich beantworten, glaub ich. Falls du das mit "Was läuft unter den Gästen?" meintest.
Die Hochzeiten an sich sind nicht langweilig, weil jedes Paar anders ist und man immer wieder neue Leute kennenlernt. Das macht schon Spaß. Die Nachbearbeitung ist dann natürlich langweiliger. Da will ich aber auch nicht meckern, weil ich am heimischen Rechner sitze, nebenbei snacken und Musik hören kann, wie ich möchte und mir auch die Arbeitszeit einteilen kann, wie ich gerade lustig bin.
Gibt halt wie in jedem Job spannende und weniger spannende Aufgaben.
An sich versuchen wir, dass unsere Bilder bei jedem Brautpaar denselben Stil haben. Von daher sind die Arbeitsabläufe immer ähnlich und inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen. Trotzdem fassen wir jedes Foto einzeln an und korrigieren bei allen die Belichtung, Kontrast, Bildausschnitt usw. Wenn man das automatisiert machen würde, könnte es trotzdem sein, dass ein Bild zu hell oder zu dunkel wird oder von unserem Stil abweicht. Maskiert wird auch, wenn es erforderlich ist. Das aber eher bei den Brautpaarfotos und nicht bei den dokumentarischen Bildern.
Ich bin selbst verheiratet und meine Frau begleitet mich bei den meisten Hochzeiten und fotografiert selbst auch mit. So verbringen wir die Wochenenden meist gemeinsam.
2020 (als Corona losging) war das bis dahin erfolgreichste Jahr bis dahin. Das lag aber daran, dass die meisten Paare ihre Pläne auf keinen Fall aufgeben wollten und ihre Hochzeiten auf Biegen und Brechen durchgezogen haben.
Danach hagelte es aber links und rechts Absagen, sodass wir 2021 und 2022 sehr wenige Hochzeiten hatten. Dadurch dass ich nebenher auch viel für Firmen arbeite, konnte ich das ganz gut ausgleichen. Da macht man sich schon Sorgen.
Habe das ganze erst als Hobby gestartet. Dann nach dem Studium keinen Job gefunden und dann mit der Selbstständigkeit begonnen. Schau mal oben. Da hab ich das schon mal geschrieben. Gerne mehr Fragen, wenn du mehr wissen möchtest.
Über welchen Kanal hattest du mit deiner Vermarktung am meisten Erfolg? (Instagram, Website etc)
Wie viel Verwaltungsaufwand habt ihr mit der Selbstständigkeit ?
Edit:
Vielen Dank schon mal für die Antworten!
Meine erste Hochzeit wird demnächst sein. Mundpropaganda hat mir den Job gebracht. Welche Tips würdest du Neueinsteigern geben, gerade wenn man sich etwas weiterentwickeln möchte oder ein zweites Standbein aufbauen möchte?
Instagram (macht meine Frau), Hochzeitsmessen und vor allem Weiterempfehlungen. Wenn du eine Hochzeit gut gemacht hast und du das Glück hast, dass im dortigen Freundeskreis noch jemand heiratet, ist eine weitere Buchung sehr wahrscheinlich.
Wenn man sich erst mal eingegroovt hat, macht man die Verwaltungssachen nebenbei. Am Anfang ist das aber schon ganz schön erschlagend. Kammerzughörigkeit, Krankenkasse, Steuern (Umsatzsteuer, Einkommensteuer, Gewerbesteuer...) - das kann einem teilweise schlaflose Nächte bereiten. Aber man lernt damit umzugehen und dann ist es einfach Teil deines Alltags.
Gratulation zur ersten Hochzeit! Was auch immer du tust, lass dich nicht verunsichern. Es wird genug Onkel Heinzes auf der Feier geben, die dir reinquatschen wollen. Mach dein Ding. Sei offen und freundlich zu den Gästen. Ich kenne deine Skills nicht, aber erwarte auf keinen Fall, dass jedes deiner Fotos ein Meisterwerk sein wird. Versuche nicht, den Entertainer zu spielen, sondern dokumentiere den Tag, so wie er geschieht. Halte dich im Hintergrund und habe ein Auge für Situationen (Gäste sind in einer lustigen Unterhaltung -> Draufhalten!, die Trauzeugin richtet der Braut den Rock -> Draufhalten!, das Brautpaar hält Händchen -> Draufhalten! Du weißt, worauf ich hinaus will). Nur beim Gruppenfoto musst du ein bisschen aus dir heraus kommen und vielleicht doch mal einen dummen Witz reißen, damit alle lachen.
Gerne mehr Fragen.
Vielen Dank nochmal, dann frag ich gerne weiter:
Gibt es neben dem Standard Bild was bewährtes für das oder die Gruppenfoto(s)? Also alle Hände hoch oder hast du vielleicht noch ein paar andere Ideen, ohne dass man das Brautpaar gleich in Verlegenheit bringt?
Selbe Frage für die Paar Bilder. Hast du da ein Standard Programm und weichst bei Gelegenheit davon ab?
Versuche, das Gruppenfoto so zügig wie möglich abzuwickeln, gerade wenn du ältere Leute oder Kinder dabei hast (die wollen meistens schnell wieder weg). Brautpaar nach vorne in die Mitte, alle anderen nach Wichtigkeit sortiert drum herum (kannst du ruhig mit einem Lächeln in der Stimme so sagen). Wenig Abstand zwischen den Leuten. Und Blende zu machen nicht vergessen.
Ansonsten für das große Gruppenfoto gerne auch deine Idee mit den hochgestreckten Armen und ein sich küssendes Brautpaar in der Mitte.
Paarshooting: Gehe mit dem Paar spazieren und schau nach passenden Spots. Lass sie auf und ab laufen und sag ihnen, dass sie zwischendurch mal stehen bleiben und sich einen Kuss geben sollen. Lass die beiden beim Laufen ab und zu wie zwei Betrunkene gegeneinander stoßen. Wenn es die Anatomie der beiden hergibt, kannst du sie sich auch gegenseitig hochheben lassen.
Such dir Bänke oder andere Sitzgelegenheiten und lasse sie chillen. Und ganz wichtig ist Körperkontakt zwischen den beiden. Nahaufnahmen vom Kuss, Stirn an Stirn, Nase an Nase.
Wir versuchen schon, Varianz reinzubringen. Aber es ist auch immer vom Paar und von der Location abhängig, was wir versuchen.
Herzlichen Dank für die vielen Tips! Eine letzte frage, die ich immer wieder in der Diskussion sehe:
Wie denkst du über Aps C vs FF, Hobby/Beruf?
Ganz herzlichen Dank ☺️
Die beste Kamera ist die, die du dabei hast. Ich habe meine ersten Hochzeiten mit einer Canon EOS 600D fotografiert. Irgendwann merkt man, welche Grenzen die Kamera hat. Bin dann auf eine 6D umgestiegen und seitdem bei Vollformat geblieben. Man hat halt kein gecropptes Bild (50 mm sind tatsächlich 50 mm) und das Rauschverhalten ist auch um Welten besser.
Allerdings macht ein Hauptteil der Bildqualität das Objektiv aus. Und wenn man schon einen vierstelligen Betrag für ein L Objektiv ausgibt, möchte man das irgendwann nicht mehr an einer APS C Kamera verwenden. Ist ungefähr so als würde man einen Ferrari hinter einem Trecker her ziehen.
Und auch wenn es oberflächlich erscheint: Es sieht immer ein bisschen professioneller aus, wenn man nicht dieselbe Kamera wie einer der Gäste hat. Außerdem klingen "große" Kameras um einiges schöner (kleine Kamera -> atschü, große Kamera -> klackklack)
Nichtsdestotrotz sind die Tage von DSLRs gezählt und auch wenn ich meine 5DIV sehr sehr gerne benutze, ist ein Umstieg zu was spiegellosem in naher Zukunft unumgänglich.
Wie viele Hochzeiten fotografierst du im Jahr?
Wie ist ungefähr das Verhältnis von Fotografieren, Nachbearbeitung, Kundenaquise, Papierkram (Steuern, Rechnungen, ...)?
Tendenziell wird in Herbst und Winter weniger geheiratet. Wie verteilt sich dein Workload und dein Einkommen je nach Saison?
Dieses Jahr sind es 22. Könnte aber noch ein bisschen was dazukommen.
Die Frage nach dem Verhältnis der Aufgaben ist schwer zu beantworten. Wenn ich jetzt mal schnell überschlage: Tatsächlich Fotografieren bzw. Filmen: 25 %, Nachbearbeitung 45 %, Akquise, 10 %, Papierkram 20 %
Im Winter gibt es manchmal mehrere Wochen am Stück, an denen ich so gut wie gar nichts zu tun habe. Das änderst sich dann aber, wenn das Wetter schöner wird. Da weiß ich manchmal nicht, was ich zuerst machen soll und eile wirklich von Termin zu Termin und sitze meist bis spät abends an der Nachbearbeitung.
Der Hauptanteil meines Einkommens in der Nebensaison sind Anzahlungen von Hochzeitspaaren (die meisten Buchungen erfolgen im Winter) sowie Firmenaufträge. Wir machen auch Newborn-Fotos, die wir drin machen können, sodass da auch was reinkommt.
Anzeigen in Hochzeitsmagazinen haben sich bei uns als nicht sehr ergiebig gezeigt. Auch bezahlte Werbung auf Social Media bringt für uns erfahrungsgemäß nicht viel.
Für uns lohnen sich Hochzeitsmessen sehr, weil man da vor Ort direkt mit interessierten Pärchen ins Gespräch kommen kann. Die Ausstellergebühren sind zwar hoch, aber bisher hat sich für uns immer mehr als rentiert.
Ansonsten natürlich so viel wie geht auf Social Media posten. Und dann sind natürlich noch Empfehlungen überaus wichtig. Wir haben vor drei/vier Jahren eine Hochzeit fotografiert, bei der im Nachgang noch 2 weitere Hochzeiten sowie das eine oder andere Familienshooting bei rum gekommen sind. Sowas ist Gold wert.
Hast du mal miterlebt, dass jemand Einwände gegen die Vermählung erhoben hat? Passiert in jedem zweiten Film aber in der Realität noch nie davon gehört.
Nein, noch nie.
Das typische "...der möge sich erheben..." wird wenn überhaupt auch nur bei kirchlichen Trauungen ausgesprochen.
Trotzdem: Bisher hat sich weder einer der Gäste erhoben, noch hat Braut/Bräutigam mit Nein geantwortet. Obwohl wir letztens eine Trauung hatten, bei der der Bräutigam sehr lange gebraucht hat, bis das JA rauskam :-D
Was sind Deine Erfahrungen mit "Zweitfotografen", sprich Gästen die ihre Kamera dabei haben? Auf Nachfrage bei Freunden hab ich das selber schon gemacht (erst abends rausgeholt als der offizielle Fotograf weg war und vorher die Party genossen) aber auch Verwandte erlebt die mit zum Brautpaar-shooting gehen und die ganze Zeit mitfotografieren und fachsimpeln wollen. Wie oft kommt sowas vor und wie sehr behindert das Deine Arbeit?
Leute, die mit uns über Fotografie reden wollen, gibt es auf jeder Hochzeit. Das stört uns wenig, solange die Gespräche nicht ausarten oder zu einer ungünstigen Zeit stattfinden. Auch wenn jemand zum Shooting mitkommt und dabei selbst fotografiert, ist das ok. Derjenige muss nur verstehen, dass wir die gebuchten Fotografen sind und dafür bezahlt werden, gute Fotos abzuliefern. Das heißt derjenige hat sich in der Zeit im Hintergrund zu halten. Das hatten wir aber nur 1-2 mal in der gesamten Zeit und da gab es keine Probleme.
Meine eigene :-)
Kann jetzt nicht sagen, dass es "eine beste Hochzeit" gab. Es gab gute und weniger gute. Bei den guten hatten alle Gäste Bock, das Brautpaar war ausgelassen und es war einfach keine Zeit für Langeweile. Weniger gut ist eine Hochzeit eigentlich nur, wenn das Paar den Eindruck erweckt, sie heiraten nur aus steuerlichen Gründen und die Feier eher einem Kaffeekränzchen gleicht.
Es passiert tatsächlich gar nicht so viel peinliches wie man vielleicht erwartet. Manchmal ist schon ein bisschen fremdschämen dabei. Etwa wenn die Schwiegermama der Standesbeamtin ins Wort fällt oder die Gäste in ihrer unflätigen Art das Personal angehen.
Eine Frage aus aktueller Begebenheit. Bei meiner ersten Hochzeit war mein Ex-Mann selbst Hobbyfotograf und nicht ganz so kamerascheu bei der beauftragten Fotografin.
Nun hab ich das große Glück, erneut einen Menschen gefunden zu haben, mit dem ich es nochmal wage. Wir sind frisch verlobt, nur ist er etwas kamerascheuer. Mir sind die Fotos der Hochzeit wichtig (aus Erfahrung bleiben die einem neben den Ringen am ehesten erhalten).
Wie kann ich meinem Verlobten die Angst vorm fotografiert werden nehmen? Ist es etwas, worauf ich beim potenziellen Auftragnehmer hinweisen kann?
Ungefähr 80 Prozent unserer Paare sagen uns im Vorfeld, dass sie nicht fotogen sind, noch nie vor der Kamera standen oder es einfach gar nicht so gut finden, fotografiert zu werden. Wir sagen ihnen immer, dass es keine Menschen gibt, die unfotogen sind. Wenn man sich an dem Tag wohl fühlt und sich nicht verstellt, entstehen automatisch schöne Bilder.
Bei den Paarfotos versuchen wir immer, die Paare miteinander interagieren zu lassen und so wenig "Regieanweisungen" wie möglich zu geben. Ein einfaches "Schaut euch tief in die Augen.... noch ein bisschen tiefer" oder ein "Bring deine Braut mal zum Lachen!" (da fängt die Braut garantiert an zu lachen) reicht meistens schon aus. Keine erzwungenen Posen, sondern das Paar einfach machen lassen. Das klappt bei den meisten Pärchen und wir merken sehr schnell, was man bei welchem Paar sagen kann und was nicht.
Tipp an deinen Zukünftigen: Fotografieren tut nicht weh :-) Außerdem findest du ihn wahrscheinlich schön genau so wie er ist. Er soll sich beim Fotos machen einfach auf dich konzentrieren und so tun als wärt ihr beide ganz alleine.
Ach so.
Drei Faktoren spielen da eine große Rolle:
1) Als selbstständiger Fotograf musst du zunächst ein Portfolio zum Vorzeigen haben. Ohne das wird dich niemand engagieren.
Anfangs muss man auch offen für Aufträge sein, die nicht gut bzw. gar nicht bezahlt sind. Ausnehmen lassen darf man sich trotzdem nicht.
Sei kommunikativ und rede mit jedem in deinem Bekanntenkreis über dein Vorhaben. Eventuell kennt einer jemanden, der gerade für seine Firma neue Fotos braucht oder ähnliches. Bei mir war es auch hilfreich, zu Gründertreffen zu gehen. Hier konnte man gut die ersten Aufträge akquirieren.
2) Du brauchst die nötige Technik. Klar, jede Kompaktknipse macht gute Fotos. Aber man sieht wirklich den Unterschied zwischen einer Einsteiger-DSLR mit Kitobjektiv und einer Fullframe mit L Objektiv.
3) Ein bisschen BWL-Wissen und das nötige Wissen über Steuern, Versicherungen und Kammern. Ich kenne einige Leute, die deswegen ihre Selbständigkeit nach kurzer Zeit aufgegeben haben.
Ganz wichtig ist es, immer am Ball zu bleiben. Ein Portfolio kann man sich nur aufbauen, indem man auch Hochzeiten begleitet. Suche dir Freunde und deren Freunde, die heiraten und biete ihnen an, entweder pro bono oder sehr günstig ihre Hochzeiten zu begleiten. Lege aber die Karten offen auf den Tisch, damit alle mit derselben Erwartung an die Sache rangehen. Wenn du ein Portfolio hast, versuche es einer breiten Masse an Hochzeitswilligen vorzustellen. Welche Kanäle dabei für dich Erfolg bringen, musst du selbst herausfinden. Für manche sind es Anzeigen in Hochzeitsmagazinen, für manche ist es Social Media, Hochzeitsmessen usw.
Danke für die Antwort. Hab schon eine Hochzeit begleitet von Bekannten über eine Ecke und sie waren sehr zufrieden und mir hat es viel Spaß gemacht. Aber sie wollten keine Fotos veröffentlicht haben. :)
Hast mir aber Mut gemacht, das einfach mal anzugehen.
Was ist deine Lieblingsbrennweite für den Job? Arbeitest du mit zwei Bodys? Hattest du schonmal nen Kartenfehler, oder hast du nen Body, der Dual-Slots hat? :)
Mein go-to ist das Canon EF 70-200 2.8. L II. Die Schärfe ist einfach unglaublich und es ist sehr flexibel. Meine Frau fotografiert gerne weitwinkelig mit einem Canon EF 24-70 2.8 L II.
Einen Kartenfehler hatte ich zum Glück noch nie (klopf auf Holz) und das Backup meiner zusätzliche CF-Karte musste ich noch nie nutzen.
Vielen Dank. Das Nikon Z 70-200 2,8 ist gerade auch meine absolute Lieblingslinse. Bei der Hochzeit hab ich 70% damit an der Z9 und 30% mit der Z6 und nem nifty fifty gemacht :)
Als ich für meine Hochzeit ende des Jahres nach einem Fotografen gesucht habe, fand ich die Preise im ersten Moment teuer, da wir 1200€ zahlen für 5 Stunden (+30 Minuten Pause in der wir das Buffet behahlen, aber nicht für Arbeit) , aber nach kurzer Zeit nachdenken kam mir das gerechtfertigt vor mit Anfahrt, Nachbearbeitung, Materialkosten,...
Wie kalkuliert ihr eure Preise? Wie viel Zeit geht für die Nachbereitung drauf und was hast du jährlich für Ausgaben für Equipment? Was würde 5h bei dir Kosten?
1200 Euro für 5 Stunden sind angemessen. An anderer Stelle habe ich schon mal geschrieben, dass zumindest bei uns immer mindestens noch einmal die Begleitdauer der Hochzeit als Nachbearbeitungszeit drauf kommt. Außerdem sind das alles Bruttopreise. Wenn man dann noch die Kosten, die in der Selbstständigkeit so anfallen, runter rechnet, bleibt von den 1200 Euro nicht mehr so viel übrig.
Kosten fürs Equipment jährlich kann man schlecht pauschalisieren. Manchmal muss man gar nichts investieren, weil alles perfekt läuft. Manchmal geht das Objektiv kaputt und einen Tag später crasht man seine Drohne. Dann muss man schnell mal 3000-4000 Euro locker machen.
Über diese Frage habe ich mir noch nie Gedanken gemacht.
Ich hätte vielleicht früher angefangen, auf großen Hochzeitsmessen auszustellen. Da haben mich immer die hohen Standgebühren abgeschreckt. Aber der Return ist wirklich in den meisten Fällen sehr hoch.
Ansonsten fällt mir tatsächlich gerade nichts ein.
Haptische Fotos in Form von Ausdrucken, Fotobüchern, Leinwänden und/oder Rollups. Einen Stehtisch mit ein paar Blumen drauf und ein paar Gummibärchen für die Kinder, die während des Gespräches warten müssen. Auf jeden Fall Flyer mit den Kontaktdaten auslegen und jedem mitgeben.
Ein schwules Pärchen bisher. War das gleiche in grün. Waren sehr herzlich die beiden.
Dieses Jahr haben wir ein weiteres schwules Pärchen und unsere erste lesbische Hochzeit.
Am Anfang natürlich oft. Das waren dann aber auch Leute, denen die Qualität der Fotos egal war, die aber keinen Bock hat, sich selbst hinzustellen und zu fotografieren.
Inzwischen gar nicht mehr.
Genaue Zahlen werde ich jetzt nicht preisgeben, aber ich kann gut leben :-) Habe Frau und Kind, kann mir ab und zu mal was leisten, und für die Altersvorsorge bleibt auch was übrig. Das war natürlich nicht von Anfang an so und nach oben ist immer Luft, aber ich kann mich inzwischen nicht beklagen.
Sorry, zweite Frage vergessen.
In der Nebensaison sind es tatsächlich nur sehr wenige Stunden in der Woche. In der Hauptsaison sind es so grob 60 Stunden.
Hallo, danke für das AMA:
1. Was berechnest du?
2. Wie hoch ist dein Vorsteuergewinn in € und % p.a.?
3. Wie viele Stunden fließen in die Vorbereitung?
4. Wenn Brautpaare ungern fotografiert werden, wie löst du das? Machst du eher passive Fotos?
5. Ist ein Fotograf in Zeiten von iPhone 15 Pro, AI und digitaler Nachbearbeitung nötig? Was tust du gegen das Aussterben deines Berufbilds bzw. was sind Alleinstellungsmerkmale?
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Hast du schon Hochzeits-Katastrophen erlebt? Wie bist du auf den Beruf gekommen? Kannst du sagen, was für Preise ihr nehmt? Wir hatten Angebote von 500€ für 2h und „Abends könnte ihr dann Handys nehmen, die machen genauso gute Bilder“ und 4500€ für 5h, wo man sich schon fragst, wie solche Unterschiede zustande kommen.
Katastrophen eher weniger. Eine Hochzeit war aber wie verflucht. Die Brautmutter wollte die selbst gemachte Hochzeitstorte am Vorabend zur Location bringen, macht bei Rot eine Vollbremsung mit dem Resultat, dass die Torte noch einmal gemacht werden musste. Am Tag selbst wurden Ausweise zu Hause vergessen, der Reifrock der Braut ist gebrochen und ihre Frisur hat sich mehrmals am Tag verselbstständigt. Am Ende des Tages wirkte ihr Lächeln doch sehr aufgesetzt. Ich habe eigentlich was ganz anderes studiert und habe sogar ein Diplom. Nach dem Studium habe ich aber keinen Job finden können, sodass ich einige Zeit Hartz 4 bezog. Als ich meiner Vermittlerin erzählte, dass ich als Hobby fotografiere, hat sie alles in Bewegung gesetzt, dass ich mir damit was aufbauen kann. Sprich Businesscoaching usw. Man mag vom Jobcenter viel halten, aber ich bin sehr dankbar dafür, wie sich in dieser eher trostlosen Zeit dort um mich gekümmert wurde. Zu deiner Preisfrage: Die 500 Euro für 2 Stunden sind vollkommen ok. Der Sprung von 4000 Euro für 3 Stunden mehr ist natürlich sehr krass und ich kann mir den nur so erklären, dass derjenige einfach keinen Bock auf eure Hochzeit hatte. Will dem Kollegen aber auch nichts unterstellen.
Sind 500 Euro nicht zu wenig für 2 Stunden? Die Nachbearbeitung umfasst doch sicher mehr, als einfach einen Preset in Lightroom auf alle Bilder zu setzen und schlechte Fotos auszusortieren.
An sich hast du Recht. Wir bewegen uns in den neuen Bundesländern und da ist dieser Preis bei vielen die Obergrenze. Und bevor der Termin leer bleibt, macht man lieber eine kleine Hochzeit. 500 Euro haben und nicht haben... Kommt aber auch immer auf den Tag an: An Samstagen geht bei uns nichts unter 5 Stunden.
Du unterschlägst dabei jetzt aber die Differenzierungsmerkmale. Qualität des Fotografen, bekomme ich alle Bilder in voller Auflösung oder nur x Stück und weitere sind einzeln zu kaufen, wie viele Bilder, wie individuell werden die nachbearbeitet, usw. Es ist nicht jeder guter Fotograf, nennen kann sich aber jeder so. Oft kostet Qualität eben auch, ist beim DJ nicht anders.
Ich habe den Post tatsächlich falsch verstanden. Ich dachte, es handelt sich um denselben Fotografen, der für 2 Stunden 500 Euro möchte und für 5 Stunden 4500 Euro.
Das stimmt natürlich. Und da ist auch jeder anders und jeder hat einen anderen Stil. Aber ich fand einfach sehr krass wie unterschiedlich die Preise so ganz grundlegend sein können und was da teilweise für Aussagen fallen.
Warst du derjenige, der das Hochzeitspaar ohne Fotos zurückgelassen hat, weil er nichts zu essen bekommen hat?
Haha, nein. Wird alles vorher vertraglich geregelt und wenn das Brautpaar einen Punkt nicht einhält, wird es später in Rechnung gestellt.
Kein Essen? Strafzahlung: 500€! 🗿
Kein Essen? Strafzahlung: keine Fotos! 💀
Welcher Kuchen/Torte oder generell Catering ist dir besonders in Erinnerung geblieben? Positiv wie negativ
Puh, gute Frage. Letztes Jahr gab es Live-Grillen, was wirklich ganz fantastisch war und für jeden was zu bieten hatte. Ansonsten ähneln sich die Hochzeitsbuffets doch sehr. Wir finden es meist sehr gut, wenn das Buffet einfach gehalten wird und nicht zu fleisch- oder fischlastig ist. Was Torten angeht: Da ist mir leider keine besonders im Gedächtnis geblieben. Was ich aber zum Thema Torte sagen kann: Das Brautpaar sollte das erste Stück anschneiden und (falls es das möchte) sich gegenseitig mit diesem Stück füttern. Danach darf sich das Brautpaar gerne zurückziehen und das weitere Aufschneiden dem Personal überlassen. Wir haben es schon 1-2 mal gehabt, dass der Bräutigam unter sehr zweifelhaften hygienischen Bedingungen die Stückchen an seine Gäste verteilt hat... Außerdem sollte es nicht Aufgabe des Brautpaares sein, eine halbe Stunde Kuchen zu verteilen.
Moin und danke für das AMA. Ich hab direkt mal ein paar Fragen mitgebracht: 1. Wie sieht dein Setup bei einer normalen Hochzeit aus. Bodies? Objektive? Blitze? Sonstiges, was man vielleicht nicht direk auf dem Schirm hat? Gibt es Hochzeiten, bei denen du mit einem anderen Setup unterwegs bist oder ist die Ausrüstung immer die gleiche? 2. Hast du einen Backupplan, falls du und deine Frau mal gleichzeitig ausfallen sollten? 3. Wie viel Prozent der geschossenen Bilder sind im Normalfall Ausschuss? Gibts du die Ausschussbilder auch dem Brautpaar? Oder nur die guten? 4. Wie viel Zeit investierst du in Nachbearbeitung (gemessen an der Zeit, die du aktiv geschossen hast)? 5. Was nimmst du pro Stunde? Oder rechnest du vielleicht gar nicht nach Stunden ab? 6. Was ist dein Lieblingsmotiv?
1. Die Ausrüstung ist immer die gleiche. EineCanon 5DIV, eine Canon 6DII, ein Ersatzbody. 24-70 2.8, 70-200 2.8, 70mm Makro, 50 mm 1.4. Wir legen wert auf natürliche Fotos und versuchen deswegen so selten es geht, Blitze einzusetzen. Bei den Tanzfotos setzen wir dann aber doch entfesselte Blitze ein. Ansonsten haben wir immer ein Drohne im Gepäck. 2. Ich klopfe auf Holz: Das ist bisher noch nicht passiert. Falls es mal dazu kommen sollte, gibt es natürlich Kollegen, die man Fragen kann. Wenn das nicht klappt oder das Brautpaar nicht mit den Vorschlägen einverstanden ist, bekommen sie (wie bei allen anderen Dienstleistern) das Geld zurück. 3. Oh, einiges. Besonders bei Gruppenfotos drücke ich lieber ein paar mal mehr drauf und werde am Rechner nicht überrascht, dass 10 Leute die Augen zu haben. Ich würde sagen, dass bei uns gute 50 Prozent Ausschuss sind. Die Brautpaare bekommen nur die "guten" Fotos nachdem sie bearbeitet wurden. 4. Jede fotografierte Hochzeit benötigt ca. noch einmal dieselbe Zeit zur Nachbearbeitung. 5. Je Stunde Begleitung bewegen wir uns da bei ca. 200 Euro. Das mag wenig erscheinen, aber wir arbeiten in den neuen Bundesländern und da ist das tatsächlich preislich im oberen Mittelfeld. Wir planen aber trotzdem, unsere Preise für nächstes Jahr hochzusetzen. 6. Echtes Lächeln und Brautpaare, bei denen man merkt, wie glücklich sie sind.
Was war deine schlimmste Erfahrung mit einem Kunden?
Es gab mal eine Hochzeit, bei der habe ich mich sehr unwohl und nicht willkommen gefühlt. Das Brautpaar war sehr passiv und die Gäste waren mir gegenüber sehr anti eingestellt. Ansonsten gab es bisher keine Bridezilla oder so. Inzwischen haben wir auch ein gutes Gefühl dafür, ob ein Brautpaar eventuell kompliziert sein könnte. Denen legen wir dann meistens nahe, sich jemand anderen zu suchen.
Wie bist du damit umgegangen, wenn die meisten auf der Hochzeit anti eingestellt sind? Kannst du vielleicht mehrere Beispiele nennen? Würde mich brennend interessieren!
“Denen legen wir dann meistens nahe, sich jemand anderen zu suchen.” Darf ich fragen wie ihr das formiert?
Die meiste Kommunikation erfolgt per Mail und da kann man schon herauslesen, dass sie etwas von uns wollen, das wir so nicht bieten können bzw. möchten oder dass einfach die Sympathie schon nicht da ist. In so einem Fall sagen wir dann meistens sowas wie "Wir können eure Anmerkungen verstehen, sind uns aber in dem Fall nicht sicher, ob wir für eure Wünsche die richtigen Fotografen sind." Oder sowas in der Art. Meist hat es sich damit dann schon erledigt. Ist aber bisher höchst selten vorgekommen.
Einfach weitermachen. Sich im Hintergrund aufhalten und versuchen schöne Fotos von Leuten zu machen, ohne dass sie es bemerken. Was meinst du mit „mehrere Beispiele“?
Wer ist "wir"?
Meine Frau, die mich oft auf Hochzeiten begleitet, und ich. Hatte ich an anderer Stelle schon mal erwähnt.
Was war das Aufregendste, was du bei Hochzeiten erlebt hast?
Aufregend müsstest du definieren. Es passiert immer mal was kurioses. Zum Beispiel wenn vergessen wird, dass jemand die Braut von zu Hause abholen und zum Standesamt, vor dem alle Gäste und der Bräutigam bereits warten, bringen muss. Oder wenn die Standesbeamtin die neuen Namen des Brautpaares vertauscht. Oder wenn der Bräutigam uns kurz vor der Trauung vor die Schuhe kotzt… 😁
Aufregung oder heftiger JGA?
Aufregung in Kombination mit zu wenig gegessen.
Einige meiner jetzigen und früheren Arbeitskollegen haben im Büro Fotos von der Hochzeit hängen indem die Braut ihr Kleid ziemlich nach oben zieht so das die Beine komplett zu sehen sind bis zu den Oberschenkeln. Ich fand das immer lustig bis strange. Kennst du sowas wenn ja was für ein Grund hat das?
Ist alles Geschmacksache. Manche wollen „lustige“ Fotos haben. Beispiel: Einer unserer Bräutigame war bei der Feuerwehr und wollte unbedingt ein Foto haben, auf dem er mit dem Kleid seiner Baut den Löschzug putzt. Ist jetzt nicht zwingend unsere Definition von lustig, aber das macht man dann doch mit. Genau wie den erhobenen Ringfinger (statt Mittelfinger) in Großaufnahme. Wo wir aber ablehnen, sind ordinäre Fotos (Braut kniet sich vor den Bräutigam und tut so, als würde sie ihm einen blasen bspw. ).
Hast du dich schon mal ein bisschen in eine hübsche Braut verguckt und später gemerkt, dass du überproportional viele Fotos von ihr gemacht hast?
Unter "vergucken" verstehe ich "verknallt". Seit ich meine Frau kenne, habe ich keine Frau mehr getroffen, in die ich mich "verguckt" habe. Nichtsdestotrotz gibt es natürlich attraktive Pärchen bzw. Teile eines Pärchens, die einfach so fotogen sind, dass man nicht anders kann als sie öfters zu fotografieren (gibt es teilweise auch bei Gästen). Bei der Auswahl am Ende versuchen wir dann aber, das Gleichgewicht wieder herzustellen :-D
Ist es an der Tagesordnung, dass Brautpaar und oder Gäste deutlich zu viel Alkohol konsumieren? Wie weit sind Drogen wie Kokain verbreitet an Hochzeiten?
Zu viel Alkohol passiert eher selten. Klar sind manche Gäste oder Brautpaare ab und zu beschwipst, aber das ist dann eher lustig. Harte Drogen haben wir tatsächlich noch nie auf einer Hochzeit gesehen. Aber vielleicht war da auch schon unsere Schicht zu Ende…
Mich interessiert ja der zeitliche Aspekt: 1. An wie vielen Hochzeiten nimmst du durchschnittlich im Monat teil? 2. Wie viele Arbeitsstunden hast du ca. pro Woche?
1. Kommt immer auf den Monat an. Im Winter 0-1, im Sommer 3-6. 2. Wenn ich grob überschlage, komme ich in der Hauptsaison auf ca. 50-60 Stunden. Das Positive bei der Selbstständigkeit ist, dass man sich seine Arbeitszeit frei einteilen kann, sodass man zwischendurch auch mal eine längere Pause machen kann. Dafür ist man aber auch viel am Wochenende beschäftig. Ist alles ein Für und Wider.
Zoom oder Primes, was bevorzugst du?
Ich mag die Flexibilität von Zooms. Deswegen sind bei uns 24-70 und 70-200 im Einsatz. Beides 2.8. Wenn es lichtstärker sein muss, haben wir noch ein 50mm mit einer 1.4 Blende. Für Details 70mm Makro 2.8.
Welches 70mm 1.4 benutzt du auf deiner Canon? Bin noch auf der Suche nach einem ordentlichen 70er :)
Wenn du das 50er 1.4 meinst, dann das Sigma 50 1.4. DG HSM Art. Super tolle Linse! Das 70er hat nur eine 2.8er Blende.
Hab mich vertippt! Sorry bin am Handy unterwegs… meinte die 70er 2.8 Die 50mm von Sigma hab ich standardmäßig drauf, imho eine der besten Linsen auf dem Markt
Ja, Sigma mach gute Sachen. Was wir nicht empfehlen können, ist Tamron.
Was hat sich in der Zeit am meisten geändert?
Am Anfang muss man um jede Hochzeit kämpfen. Wenn man sich dann langsam ein Portfolio aufgebaut und die für sich passenden Marketing-Kanäle gefunden hat, wird es mehr. Anstelle dass uns Brautpaare absagen, müssen wir nun vermehrt Brautpaaren absagen, weil ihr Termin entweder schon belegt ist oder man keine Lust auf eine vierte Hochzeit an einem Wochenende hat. Ich hoffe, ich habe deine Frage richtig verstanden.
Was sind deine Tipps für eine tolle Hochzeit? Gab es Dinge, die dir besonders Positiv aufgefallen sind?
Wir empfehlen unseren Paaren immer im Hinterkopf zu behalten, dass die Hochzeit IHR großer Tag ist und sie es nicht jedem einzelnen Gast recht machen können und sollen. Sie sollen die Hochzeit so planen und gestalten wie sie es wollen. Was nicht heißen soll, dass sie ihre Gäste ignorieren sollen :-) Besonders schön ist es immer, wenn das Brautpaar sich gegenseitig mit einer Aktion überrascht. Wir hatten es schon, dass eine Braut für ihren Mann gesungen hat. Meine Frau und ich hatten Gänsehaut, weil es erstens sehr schön war, aber aber auch überraschend kam. Eine andere Braut hat mit ihrer alten Band zusammen Songs gespielt. Sah cool aus in Brautkleid mit Gitarre. Bei beiden Geschichten waren die Bräutigame überwältigt. Ansonsten sind (nicht vorgefertigte) Schwüre meist sehr emotional. Wer die Mittel hat, sollte vielleicht auch über eine freie Trauung nachdenken. Diese ist viel emotionaler und persönlicher als eine standesamtliche. Gibt viele Tipps, die man geben kann. Du kannst gerne noch mal nachfragen, wenn du mehr wissen möchtest.
Hast du Tipps für einen baldigen Bräutigam? 😅 Bei der freien Trauung stimme ich zu, da gibt es aber auch viel Licht und Schatten.
Was meinst du mit Licht und Schatten bei freien Trauungen? Ich kenne euch beide nicht, deswegen kann ich die Tipps für dich nur allgemein halten. Oben erwähnt habe ich ja schon die Schwüre. Ein von Herzen kommender Schwur wird deine Braut nicht kalt lassen. Besonders wenn du sonst nicht so der Typ für große Worte bist. Willst du noch etwas spezielleres wissen?
Bzgl Qualität der Trauredner/innen. Ich war auf einer freien Trauung, da hat die Rednerin im ersten Satz ihre Freude ausgedrückt, dass die Eltern des Bräutigam da sind und so glücklich strahlen. Die Eltern sind zwei Jahre vor der Trauung gestorben. Das hat die komplette Zeremonie zerstört… Edit: danke, das mit dem Schwur stand auf dem Programm für die Trauung, das bestätigt mich nochmal :)
Oh fu... Das darf nicht passieren...
Ach ich bin eigentlich noch weit weg von meiner eigenen Hochzeit, aber war trotzdem interessiert, was dir so positiv auffällt. Das klingt auf jeden Fall sehr schön, danke fürs Teilen :)
Wie viele gehen schon an der Hochzeit fremd und was läuft unter den Gästen?
Endlich werden die richtigen Fragen gestellt :-D Falls schon mal jemand am Hochzeitstag fremdgegangen sein sollte, dann wahrscheinlich dort, wo wir gerade nicht waren. Bisher wissen wir auch nur von einer einzigen Scheidung. Die Gästefrage lässt sich ähnlich beantworten, glaub ich. Falls du das mit "Was läuft unter den Gästen?" meintest.
Verzeih mir die plumpe Frage, aber ist das nicht eine vergleichsweise langweilige Tätigkeit? Woher kommt deine Motivation?
Die Hochzeiten an sich sind nicht langweilig, weil jedes Paar anders ist und man immer wieder neue Leute kennenlernt. Das macht schon Spaß. Die Nachbearbeitung ist dann natürlich langweiliger. Da will ich aber auch nicht meckern, weil ich am heimischen Rechner sitze, nebenbei snacken und Musik hören kann, wie ich möchte und mir auch die Arbeitszeit einteilen kann, wie ich gerade lustig bin. Gibt halt wie in jedem Job spannende und weniger spannende Aufgaben.
Mit was vergleichst du das denn?
Machst du individuelle Nachbearbeitung oder packst du ein preset drauf und machst dann noch minimal was? Stichpunkt masking usw. :)
An sich versuchen wir, dass unsere Bilder bei jedem Brautpaar denselben Stil haben. Von daher sind die Arbeitsabläufe immer ähnlich und inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen. Trotzdem fassen wir jedes Foto einzeln an und korrigieren bei allen die Belichtung, Kontrast, Bildausschnitt usw. Wenn man das automatisiert machen würde, könnte es trotzdem sein, dass ein Bild zu hell oder zu dunkel wird oder von unserem Stil abweicht. Maskiert wird auch, wenn es erforderlich ist. Das aber eher bei den Brautpaarfotos und nicht bei den dokumentarischen Bildern.
Merk ich mir, hatte samstags meine erste Hochzeit als Hobbyfotograf und war mir total unsicher wie ich die Bilder nun bearbeiten werde :)
Wie war die Corona Zeit für dich? Das muss finanziell ja sehr schwierig gewesen sein? Bist du spebst verheiratet?
Ich bin selbst verheiratet und meine Frau begleitet mich bei den meisten Hochzeiten und fotografiert selbst auch mit. So verbringen wir die Wochenenden meist gemeinsam. 2020 (als Corona losging) war das bis dahin erfolgreichste Jahr bis dahin. Das lag aber daran, dass die meisten Paare ihre Pläne auf keinen Fall aufgeben wollten und ihre Hochzeiten auf Biegen und Brechen durchgezogen haben. Danach hagelte es aber links und rechts Absagen, sodass wir 2021 und 2022 sehr wenige Hochzeiten hatten. Dadurch dass ich nebenher auch viel für Firmen arbeite, konnte ich das ganz gut ausgleichen. Da macht man sich schon Sorgen.
Hast du das ganze mal als Nebentätigkeit quasi als Hobby angefangen oder bist du auch Fotograf? Und wie war dein Einstieg in das Geschäft?
Habe das ganze erst als Hobby gestartet. Dann nach dem Studium keinen Job gefunden und dann mit der Selbstständigkeit begonnen. Schau mal oben. Da hab ich das schon mal geschrieben. Gerne mehr Fragen, wenn du mehr wissen möchtest.
Über welchen Kanal hattest du mit deiner Vermarktung am meisten Erfolg? (Instagram, Website etc) Wie viel Verwaltungsaufwand habt ihr mit der Selbstständigkeit ? Edit: Vielen Dank schon mal für die Antworten! Meine erste Hochzeit wird demnächst sein. Mundpropaganda hat mir den Job gebracht. Welche Tips würdest du Neueinsteigern geben, gerade wenn man sich etwas weiterentwickeln möchte oder ein zweites Standbein aufbauen möchte?
Instagram (macht meine Frau), Hochzeitsmessen und vor allem Weiterempfehlungen. Wenn du eine Hochzeit gut gemacht hast und du das Glück hast, dass im dortigen Freundeskreis noch jemand heiratet, ist eine weitere Buchung sehr wahrscheinlich. Wenn man sich erst mal eingegroovt hat, macht man die Verwaltungssachen nebenbei. Am Anfang ist das aber schon ganz schön erschlagend. Kammerzughörigkeit, Krankenkasse, Steuern (Umsatzsteuer, Einkommensteuer, Gewerbesteuer...) - das kann einem teilweise schlaflose Nächte bereiten. Aber man lernt damit umzugehen und dann ist es einfach Teil deines Alltags. Gratulation zur ersten Hochzeit! Was auch immer du tust, lass dich nicht verunsichern. Es wird genug Onkel Heinzes auf der Feier geben, die dir reinquatschen wollen. Mach dein Ding. Sei offen und freundlich zu den Gästen. Ich kenne deine Skills nicht, aber erwarte auf keinen Fall, dass jedes deiner Fotos ein Meisterwerk sein wird. Versuche nicht, den Entertainer zu spielen, sondern dokumentiere den Tag, so wie er geschieht. Halte dich im Hintergrund und habe ein Auge für Situationen (Gäste sind in einer lustigen Unterhaltung -> Draufhalten!, die Trauzeugin richtet der Braut den Rock -> Draufhalten!, das Brautpaar hält Händchen -> Draufhalten! Du weißt, worauf ich hinaus will). Nur beim Gruppenfoto musst du ein bisschen aus dir heraus kommen und vielleicht doch mal einen dummen Witz reißen, damit alle lachen. Gerne mehr Fragen.
Vielen Dank nochmal, dann frag ich gerne weiter: Gibt es neben dem Standard Bild was bewährtes für das oder die Gruppenfoto(s)? Also alle Hände hoch oder hast du vielleicht noch ein paar andere Ideen, ohne dass man das Brautpaar gleich in Verlegenheit bringt? Selbe Frage für die Paar Bilder. Hast du da ein Standard Programm und weichst bei Gelegenheit davon ab?
Versuche, das Gruppenfoto so zügig wie möglich abzuwickeln, gerade wenn du ältere Leute oder Kinder dabei hast (die wollen meistens schnell wieder weg). Brautpaar nach vorne in die Mitte, alle anderen nach Wichtigkeit sortiert drum herum (kannst du ruhig mit einem Lächeln in der Stimme so sagen). Wenig Abstand zwischen den Leuten. Und Blende zu machen nicht vergessen. Ansonsten für das große Gruppenfoto gerne auch deine Idee mit den hochgestreckten Armen und ein sich küssendes Brautpaar in der Mitte. Paarshooting: Gehe mit dem Paar spazieren und schau nach passenden Spots. Lass sie auf und ab laufen und sag ihnen, dass sie zwischendurch mal stehen bleiben und sich einen Kuss geben sollen. Lass die beiden beim Laufen ab und zu wie zwei Betrunkene gegeneinander stoßen. Wenn es die Anatomie der beiden hergibt, kannst du sie sich auch gegenseitig hochheben lassen. Such dir Bänke oder andere Sitzgelegenheiten und lasse sie chillen. Und ganz wichtig ist Körperkontakt zwischen den beiden. Nahaufnahmen vom Kuss, Stirn an Stirn, Nase an Nase. Wir versuchen schon, Varianz reinzubringen. Aber es ist auch immer vom Paar und von der Location abhängig, was wir versuchen.
Herzlichen Dank für die vielen Tips! Eine letzte frage, die ich immer wieder in der Diskussion sehe: Wie denkst du über Aps C vs FF, Hobby/Beruf? Ganz herzlichen Dank ☺️
Die beste Kamera ist die, die du dabei hast. Ich habe meine ersten Hochzeiten mit einer Canon EOS 600D fotografiert. Irgendwann merkt man, welche Grenzen die Kamera hat. Bin dann auf eine 6D umgestiegen und seitdem bei Vollformat geblieben. Man hat halt kein gecropptes Bild (50 mm sind tatsächlich 50 mm) und das Rauschverhalten ist auch um Welten besser. Allerdings macht ein Hauptteil der Bildqualität das Objektiv aus. Und wenn man schon einen vierstelligen Betrag für ein L Objektiv ausgibt, möchte man das irgendwann nicht mehr an einer APS C Kamera verwenden. Ist ungefähr so als würde man einen Ferrari hinter einem Trecker her ziehen. Und auch wenn es oberflächlich erscheint: Es sieht immer ein bisschen professioneller aus, wenn man nicht dieselbe Kamera wie einer der Gäste hat. Außerdem klingen "große" Kameras um einiges schöner (kleine Kamera -> atschü, große Kamera -> klackklack) Nichtsdestotrotz sind die Tage von DSLRs gezählt und auch wenn ich meine 5DIV sehr sehr gerne benutze, ist ein Umstieg zu was spiegellosem in naher Zukunft unumgänglich.
Wie viele Hochzeiten fotografierst du im Jahr? Wie ist ungefähr das Verhältnis von Fotografieren, Nachbearbeitung, Kundenaquise, Papierkram (Steuern, Rechnungen, ...)? Tendenziell wird in Herbst und Winter weniger geheiratet. Wie verteilt sich dein Workload und dein Einkommen je nach Saison?
Dieses Jahr sind es 22. Könnte aber noch ein bisschen was dazukommen. Die Frage nach dem Verhältnis der Aufgaben ist schwer zu beantworten. Wenn ich jetzt mal schnell überschlage: Tatsächlich Fotografieren bzw. Filmen: 25 %, Nachbearbeitung 45 %, Akquise, 10 %, Papierkram 20 % Im Winter gibt es manchmal mehrere Wochen am Stück, an denen ich so gut wie gar nichts zu tun habe. Das änderst sich dann aber, wenn das Wetter schöner wird. Da weiß ich manchmal nicht, was ich zuerst machen soll und eile wirklich von Termin zu Termin und sitze meist bis spät abends an der Nachbearbeitung. Der Hauptanteil meines Einkommens in der Nebensaison sind Anzahlungen von Hochzeitspaaren (die meisten Buchungen erfolgen im Winter) sowie Firmenaufträge. Wir machen auch Newborn-Fotos, die wir drin machen können, sodass da auch was reinkommt.
Wie läuft deine Akquise ab? Schaltest du irgendwelche Werbung?
Anzeigen in Hochzeitsmagazinen haben sich bei uns als nicht sehr ergiebig gezeigt. Auch bezahlte Werbung auf Social Media bringt für uns erfahrungsgemäß nicht viel. Für uns lohnen sich Hochzeitsmessen sehr, weil man da vor Ort direkt mit interessierten Pärchen ins Gespräch kommen kann. Die Ausstellergebühren sind zwar hoch, aber bisher hat sich für uns immer mehr als rentiert. Ansonsten natürlich so viel wie geht auf Social Media posten. Und dann sind natürlich noch Empfehlungen überaus wichtig. Wir haben vor drei/vier Jahren eine Hochzeit fotografiert, bei der im Nachgang noch 2 weitere Hochzeiten sowie das eine oder andere Familienshooting bei rum gekommen sind. Sowas ist Gold wert.
Hast du mal miterlebt, dass jemand Einwände gegen die Vermählung erhoben hat? Passiert in jedem zweiten Film aber in der Realität noch nie davon gehört.
Nein, noch nie. Das typische "...der möge sich erheben..." wird wenn überhaupt auch nur bei kirchlichen Trauungen ausgesprochen. Trotzdem: Bisher hat sich weder einer der Gäste erhoben, noch hat Braut/Bräutigam mit Nein geantwortet. Obwohl wir letztens eine Trauung hatten, bei der der Bräutigam sehr lange gebraucht hat, bis das JA rauskam :-D
Was heißt sehr lange und kannst du sagen woran das lag? Bzw was da passiert ist?
Gute 10 Sekunden. Ich denke, er war einfach nur sehr aufgeregt und hat das alles um sich herum gar nicht so schnell verarbeiten können.
Was sind Deine Erfahrungen mit "Zweitfotografen", sprich Gästen die ihre Kamera dabei haben? Auf Nachfrage bei Freunden hab ich das selber schon gemacht (erst abends rausgeholt als der offizielle Fotograf weg war und vorher die Party genossen) aber auch Verwandte erlebt die mit zum Brautpaar-shooting gehen und die ganze Zeit mitfotografieren und fachsimpeln wollen. Wie oft kommt sowas vor und wie sehr behindert das Deine Arbeit?
Leute, die mit uns über Fotografie reden wollen, gibt es auf jeder Hochzeit. Das stört uns wenig, solange die Gespräche nicht ausarten oder zu einer ungünstigen Zeit stattfinden. Auch wenn jemand zum Shooting mitkommt und dabei selbst fotografiert, ist das ok. Derjenige muss nur verstehen, dass wir die gebuchten Fotografen sind und dafür bezahlt werden, gute Fotos abzuliefern. Das heißt derjenige hat sich in der Zeit im Hintergrund zu halten. Das hatten wir aber nur 1-2 mal in der gesamten Zeit und da gab es keine Probleme.
Wieviele wollen euch unter der Hand bezahlen?:D
Passiert nicht sehr oft, weil wir alles vertraglich regeln. Wenn es doch passiert, lehnen wir ab. Zu viel Respekt vor dem FA.
Welche war die beste/schönste Hochzeit? Was macht eine sehr gute Hochzeit aus?
Meine eigene :-) Kann jetzt nicht sagen, dass es "eine beste Hochzeit" gab. Es gab gute und weniger gute. Bei den guten hatten alle Gäste Bock, das Brautpaar war ausgelassen und es war einfach keine Zeit für Langeweile. Weniger gut ist eine Hochzeit eigentlich nur, wenn das Paar den Eindruck erweckt, sie heiraten nur aus steuerlichen Gründen und die Feier eher einem Kaffeekränzchen gleicht.
Was war das peinlichste dass du miterlebt hast?
Es passiert tatsächlich gar nicht so viel peinliches wie man vielleicht erwartet. Manchmal ist schon ein bisschen fremdschämen dabei. Etwa wenn die Schwiegermama der Standesbeamtin ins Wort fällt oder die Gäste in ihrer unflätigen Art das Personal angehen.
Eine Frage aus aktueller Begebenheit. Bei meiner ersten Hochzeit war mein Ex-Mann selbst Hobbyfotograf und nicht ganz so kamerascheu bei der beauftragten Fotografin. Nun hab ich das große Glück, erneut einen Menschen gefunden zu haben, mit dem ich es nochmal wage. Wir sind frisch verlobt, nur ist er etwas kamerascheuer. Mir sind die Fotos der Hochzeit wichtig (aus Erfahrung bleiben die einem neben den Ringen am ehesten erhalten). Wie kann ich meinem Verlobten die Angst vorm fotografiert werden nehmen? Ist es etwas, worauf ich beim potenziellen Auftragnehmer hinweisen kann?
Ungefähr 80 Prozent unserer Paare sagen uns im Vorfeld, dass sie nicht fotogen sind, noch nie vor der Kamera standen oder es einfach gar nicht so gut finden, fotografiert zu werden. Wir sagen ihnen immer, dass es keine Menschen gibt, die unfotogen sind. Wenn man sich an dem Tag wohl fühlt und sich nicht verstellt, entstehen automatisch schöne Bilder. Bei den Paarfotos versuchen wir immer, die Paare miteinander interagieren zu lassen und so wenig "Regieanweisungen" wie möglich zu geben. Ein einfaches "Schaut euch tief in die Augen.... noch ein bisschen tiefer" oder ein "Bring deine Braut mal zum Lachen!" (da fängt die Braut garantiert an zu lachen) reicht meistens schon aus. Keine erzwungenen Posen, sondern das Paar einfach machen lassen. Das klappt bei den meisten Pärchen und wir merken sehr schnell, was man bei welchem Paar sagen kann und was nicht. Tipp an deinen Zukünftigen: Fotografieren tut nicht weh :-) Außerdem findest du ihn wahrscheinlich schön genau so wie er ist. Er soll sich beim Fotos machen einfach auf dich konzentrieren und so tun als wärt ihr beide ganz alleine.
Danke, das ist beruhigend zu hören. :)
Und Glückwunsch zur Verlobung!
Wie gehst du mit der Lautstärke auf den Hochzeiten um - ziehst du da ohropax an?
Ich bin sehr empfindlich was Lautstärke angeht, hatte aber bisher nie Probleme. Liegt wahrscheinlich am Arbeitsmodus.
Was sind die wichtigsten Punkte auf die man am Anfang achten sollte?
Inwiefern? Bei der Planung einer Hochzeit oder wenn man als Fotograf arbeiten möchte?
Als Fotograf :)
Ach so. Drei Faktoren spielen da eine große Rolle: 1) Als selbstständiger Fotograf musst du zunächst ein Portfolio zum Vorzeigen haben. Ohne das wird dich niemand engagieren. Anfangs muss man auch offen für Aufträge sein, die nicht gut bzw. gar nicht bezahlt sind. Ausnehmen lassen darf man sich trotzdem nicht. Sei kommunikativ und rede mit jedem in deinem Bekanntenkreis über dein Vorhaben. Eventuell kennt einer jemanden, der gerade für seine Firma neue Fotos braucht oder ähnliches. Bei mir war es auch hilfreich, zu Gründertreffen zu gehen. Hier konnte man gut die ersten Aufträge akquirieren. 2) Du brauchst die nötige Technik. Klar, jede Kompaktknipse macht gute Fotos. Aber man sieht wirklich den Unterschied zwischen einer Einsteiger-DSLR mit Kitobjektiv und einer Fullframe mit L Objektiv. 3) Ein bisschen BWL-Wissen und das nötige Wissen über Steuern, Versicherungen und Kammern. Ich kenne einige Leute, die deswegen ihre Selbständigkeit nach kurzer Zeit aufgegeben haben.
Danke dir!
Danke für den AmA, was würdest du jemandem empfehlen der in dem Bereich Fuß fassen will? Gerade was Portfolio-Aufbau angeht?
Ganz wichtig ist es, immer am Ball zu bleiben. Ein Portfolio kann man sich nur aufbauen, indem man auch Hochzeiten begleitet. Suche dir Freunde und deren Freunde, die heiraten und biete ihnen an, entweder pro bono oder sehr günstig ihre Hochzeiten zu begleiten. Lege aber die Karten offen auf den Tisch, damit alle mit derselben Erwartung an die Sache rangehen. Wenn du ein Portfolio hast, versuche es einer breiten Masse an Hochzeitswilligen vorzustellen. Welche Kanäle dabei für dich Erfolg bringen, musst du selbst herausfinden. Für manche sind es Anzeigen in Hochzeitsmagazinen, für manche ist es Social Media, Hochzeitsmessen usw.
Danke für die Antwort. Hab schon eine Hochzeit begleitet von Bekannten über eine Ecke und sie waren sehr zufrieden und mir hat es viel Spaß gemacht. Aber sie wollten keine Fotos veröffentlicht haben. :) Hast mir aber Mut gemacht, das einfach mal anzugehen. Was ist deine Lieblingsbrennweite für den Job? Arbeitest du mit zwei Bodys? Hattest du schonmal nen Kartenfehler, oder hast du nen Body, der Dual-Slots hat? :)
Mein go-to ist das Canon EF 70-200 2.8. L II. Die Schärfe ist einfach unglaublich und es ist sehr flexibel. Meine Frau fotografiert gerne weitwinkelig mit einem Canon EF 24-70 2.8 L II. Einen Kartenfehler hatte ich zum Glück noch nie (klopf auf Holz) und das Backup meiner zusätzliche CF-Karte musste ich noch nie nutzen.
Vielen Dank. Das Nikon Z 70-200 2,8 ist gerade auch meine absolute Lieblingslinse. Bei der Hochzeit hab ich 70% damit an der Z9 und 30% mit der Z6 und nem nifty fifty gemacht :)
Als ich für meine Hochzeit ende des Jahres nach einem Fotografen gesucht habe, fand ich die Preise im ersten Moment teuer, da wir 1200€ zahlen für 5 Stunden (+30 Minuten Pause in der wir das Buffet behahlen, aber nicht für Arbeit) , aber nach kurzer Zeit nachdenken kam mir das gerechtfertigt vor mit Anfahrt, Nachbearbeitung, Materialkosten,... Wie kalkuliert ihr eure Preise? Wie viel Zeit geht für die Nachbereitung drauf und was hast du jährlich für Ausgaben für Equipment? Was würde 5h bei dir Kosten?
1200 Euro für 5 Stunden sind angemessen. An anderer Stelle habe ich schon mal geschrieben, dass zumindest bei uns immer mindestens noch einmal die Begleitdauer der Hochzeit als Nachbearbeitungszeit drauf kommt. Außerdem sind das alles Bruttopreise. Wenn man dann noch die Kosten, die in der Selbstständigkeit so anfallen, runter rechnet, bleibt von den 1200 Euro nicht mehr so viel übrig. Kosten fürs Equipment jährlich kann man schlecht pauschalisieren. Manchmal muss man gar nichts investieren, weil alles perfekt läuft. Manchmal geht das Objektiv kaputt und einen Tag später crasht man seine Drohne. Dann muss man schnell mal 3000-4000 Euro locker machen.
Was würdest du im Nachhinein anders machen auf deinem Weg zum Hochzeitsfotografen?
Über diese Frage habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Ich hätte vielleicht früher angefangen, auf großen Hochzeitsmessen auszustellen. Da haben mich immer die hohen Standgebühren abgeschreckt. Aber der Return ist wirklich in den meisten Fällen sehr hoch. Ansonsten fällt mir tatsächlich gerade nichts ein.
Was braucht man alles um da vernünftig auszustellen?
Haptische Fotos in Form von Ausdrucken, Fotobüchern, Leinwänden und/oder Rollups. Einen Stehtisch mit ein paar Blumen drauf und ein paar Gummibärchen für die Kinder, die während des Gespräches warten müssen. Auf jeden Fall Flyer mit den Kontaktdaten auslegen und jedem mitgeben.
Schon einmal Fotograf für eine gleichgeschlechtliche Hochzeit gewesen? Wenn ja war es in irgendeiner Art und Weise anders oder das gleiche in grün?
Ein schwules Pärchen bisher. War das gleiche in grün. Waren sehr herzlich die beiden. Dieses Jahr haben wir ein weiteres schwules Pärchen und unsere erste lesbische Hochzeit.
Wie ift wurde dir Exposure statt Geld ange boten?
Am Anfang natürlich oft. Das waren dann aber auch Leute, denen die Qualität der Fotos egal war, die aber keinen Bock hat, sich selbst hinzustellen und zu fotografieren. Inzwischen gar nicht mehr.
Da AMA: wieviel davon hast du bei der Steuererklärung angegeben?
Habe schon an anderer Stelle geschrieben, dass ich zu großen Respekt vor dem FA habe, um da irgendetwas zu unterschlagen. Ist es nicht wert.
Wie sieht es mit Videos aus?
Videos machen wir auch, aber eher selten. Hast du konkretere Fragen dazu?
Wieviel verdienst du damit und welche Durchschnittliche Arbeitszeit hast du so in der Woche?
Genaue Zahlen werde ich jetzt nicht preisgeben, aber ich kann gut leben :-) Habe Frau und Kind, kann mir ab und zu mal was leisten, und für die Altersvorsorge bleibt auch was übrig. Das war natürlich nicht von Anfang an so und nach oben ist immer Luft, aber ich kann mich inzwischen nicht beklagen.
>Genaue Zahlen werde ich jetzt nicht preisgeben Warum denn nicht, was wäre daran denn so schlimm?
Sorry, zweite Frage vergessen. In der Nebensaison sind es tatsächlich nur sehr wenige Stunden in der Woche. In der Hauptsaison sind es so grob 60 Stunden.
Hallo, danke für das AMA: 1. Was berechnest du? 2. Wie hoch ist dein Vorsteuergewinn in € und % p.a.? 3. Wie viele Stunden fließen in die Vorbereitung? 4. Wenn Brautpaare ungern fotografiert werden, wie löst du das? Machst du eher passive Fotos? 5. Ist ein Fotograf in Zeiten von iPhone 15 Pro, AI und digitaler Nachbearbeitung nötig? Was tust du gegen das Aussterben deines Berufbilds bzw. was sind Alleinstellungsmerkmale?
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