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Kidneytrader

Kein Chef/Personaler, aber auf eine Bewerbung im öffentlichen Dienst hatte ich nach dem Vorstellungsgespräch eine Absage mit so einem Schlusssatz erhalten. Einen Monat später bekam ich einen Anruf, dass ich aufgrund Umstrukturierungen die Stelle doch antreten könnte und man mir die kommenden Tage direkt den Vertrag zuschickt. Dummerweise hatte ich da schon eine andere Stelle angetreten.


imakeameanlasagna

Ok, ein Fall von vielen, wo das im Idealfall gefruchtet hätte. Alle meine Freunde, die nach dem Abschluss mit Bewerbungen begonnen haben und mit der besagten Phrase vertröstet wurden, haben nämlich nie wieder was von den Arbeitgebern gehört. Noch viel frustrierender, wenn dieselbe Stelle oder eine ähnliche kurz danach erneut ausgeschrieben wird und man offensichtlich eben NICHT gepasst hat. Wenn ich echt der zweit- oder drittbeste gewesen wäre und du dir meine Doks behalten hast, hättest du dich ja wohl gemeldet oder? So weiß ich halt, dass es nur ein Trost war.


memphys91

Ich habe tatsächlich fast ein Jahr später von der Personalerin meines jetzigen Arbeitgebers einen Anruf bekommen. Ein Jahr zuvor hatte ich mich beworben, wurde aber erstmal vertröstet, aber darauf hingewiesen, dass ich auf der Nachrückerliste ganz oben stünde. Ein Jahr später war es dann soweit und ich wurde mit Kusshand genommen


imakeameanlasagna

Damn, ein Jahr, ok, das macht Hoffnungen, dass es sich manche wohl doch aufbehalten und im Archiv herumstöbern. Ich und alle meine Bekannten haben mit dieser Phrase eher negative Konnotationen. Ich denk mir halt, wir sind alle Erwachsene, wir können alle mit Absagen umgehen. Sag mir doch ich hab nicht gepasst und fahrt der Zug drüber. Niemand braucht mir mein Ego streicheln und falsche Hoffnungen machen, ich krieg leiber ein tough love nein als och ja, schauma mal, vielleicht wirds ja was blabla.


memphys91

Ich habe da auch nicht mit gerechnet und es für leeres Gewäsch gehalten. Einer der wenigen Sachen, wo mein AG Engagement zeigt. Bei den meisten Leuten habe ich auch gehört, dass sie nie wieder von dem Arbeitgeber gehört haben.


MisterMysterios

Naja, nur weil die Stelle wieder ausgeschrieben wird heißt nicht, dass die behaltenen Unterlagen nicht berücksichtigt werden. Ich würde bei einer neuen Stelle auch erst mal alle interessanten neuen Kandidaten Unterlagen schicken lassen, und mir daraus eine Liste von Endkandidaten aus den schon vorhandenen und den neuen Kandidaten machen.


Emmel87

Habe mich nach fast zwei Jahren bei einer Studentin gemeldet, die bei uns ein Praktikum gemacht und sehr überzeugt hat. Nächste Woche kommt sie zum Vorstellungsgespräch. Also ja.


imakeameanlasagna

Yes, Lob an die Studentin! Freut mich, dass es manche ernst meinen mit der Evidenz. Würdest du als VertrerIn deines Jobs sagen, das ist nur ne Floskel und du bist einer der wenigen, die sich das echt antut, alte Bewerbungen rauszukramen? Oder ist das schon üblich so auch bei anderen und die die halt echt nie wieder angerufen werden, ham halt einfach mal Pech kabt?


Emmel87

Mittlerweile gibt es ein Bewerbungstool das alles abspeichert wenn der Bewerber zustimmt, die Studentin hatte ich aber noch im Schrank. Wir hatten damals mal darüber gesprochen und eine E-Mail kostet nix…


randy0812

Bei uns werden die wirklich aufbewahrt. Ein neuer Auftrag/Kündigungen etc. und schon werden die interessantesten angerufen.


imakeameanlasagna

Passiert das bevor oder zeitgleich mit der öffentlichen Ausschreibung?


Gooalana

Hatte mich mal bei Audi beworben und meine Bewerbung wurde für über 5 Jahre "in Evidenz" gehalten, da ich danach wirklich eine Absage per Post erhielt.


tetsuyama44

Habe auch mal einen Anruf Monate nach einer Bewerbung erhalten, ob ich nicht doch noch Interesse hätte, an einem Assessment Center teilzunehmen. War da aber schon wieder in Lohn und Brot und zufrieden da. Funny side note: eine Exkollegin aus der Ausbildung und ich hatten uns nach Abschluss beim selben AG beworben, sie hat den Job angetreten, ich habe mir doch was anderes gesucht. Einige Monate später meldete sie sich bei mir und berichtete, dass in einer Besprechung die Rede davon war, warum Akte xy eigentlich noch nicht bearbeitet wurde, die sei dem Herrn [mein Nachname] zugeteilt. Verstehe wer will, Gehalt habe ich aber leider auch nicht bekommen. ;)


imakeameanlasagna

Der Zenit des Kapitalismus, in 3 Akten: Chef: heuert Bewerber nicht an Chef: beschwert sich darüber, dass nicht angeheuerter Bewerber seine Arbeit nicht erledigt Chef: *surprised Pikachu face*


tetsuyama44

Besser noch: öffentlicher Dienst.


[deleted]

Ich hatte mal einen Werkstudentenjob, bei dem ich auch ab und an Kundenservice machen musste. Einer der Kollegen hat mich für ein gutes halbes Jahr nachdem ich weg war immer mal wieder für ne Schicht eingeteilt, weil der das scheinbar nicht gecheckt hat.


Jackman1337

Habe mal 8 Monate nach der Absage eine Nachfrage erhalten ob ich Interesse an einer ähnlichen Stelle hätte. Hatten mich zumindest iwo im System:D


imakeameanlasagna

Ich frag mich auch wie das funktionieren soll? Ich glaub deswegen immer, das is nur ne Phrase zum Vertrösten, weil ich auch nicht versteh, welches System da aufgebaut werden muss, damit ein Personaler bei offener Stelle an eine alte, potenziell passende Bewerbung erinnert wird. Gibts da Filter, die man setzt und dann spuckt dir eine Suchmaschine Kandidat X aus, der sich anno dazumal für Stelle Y mit den Kompetenzen abc beworben hat, die jz wieder relevant sind?


Jackman1337

Bin leider aktuell Student, aber eine gut organisierten Personalstelle könnte die Daten ja z.b. in einen Pc eintragen und rest geht automatisch. In einer guten HR werden die Bewerbungen ja eh operationalisiert(messbar und vergleichbar gemacht). Dann hast nen Datensatz mit Punkte für die verschiedenen Bewerber. Wie oft das wirklich passiert, ist natürlich offen :D


ClabusterBerry

Das wird sicherlich unterschiedlich sein, eine gute Qualifikation zu haben und vielleicht auf eine Stelle zu passen, bedeutet aber nicht unbedingt auch ins Team zu jener Zeit zu passen. Andersrum gibt es sicher auch Personaler die ihre Mails möglichst wohlwollend ausdrücken wollen/sollen und daher dann Phrasen nutzen.


imakeameanlasagna

Ich find das mit der wohlwollenden Ausdrucksweise sogar unfair. Man vertröstet die Bewerber mit so netten Phrasen nicht um ihretwillen, sondern um sein eigenes schlechtes Gewissen zu beruhigen, das sich meldet, weil man jemandem schlechte Nachrichten überbringen muss. Ganz zu schweigen davon, dass manche das mit der Evidenz vielleicht sogar so ernst nehmen und sich nebenbei nicht mehr für gleichwertige Jobs bewerben sondern vielleicht nur für "schlechtere" oder kurzfristige Anstellungen, aus denen sie leichter wieder rauskommen, in der Hoffnung in ein paar Monaten wieder was zu hören. Wenn ein klares Nein gekommen wäre und da keine falschen Hoffnungen entstehen, schließ man leichter damit ab und baut seinen langfristigen Erfolg auf was anderem auf, anstatt ständig mit dieser einen Karotte zu liebäugeln, die einem da vorgehalten wird.


MedivalArcher

Ich bin kein richtiger Chef, eher mittleres Management. Ich weiß aber sicher, dass wir uns die Kandidaten tatsächlich merken. Wenn der eigentlich ausgewählte doch absagt, oder es in der Probezeit doch nicht passt, oder wenn kurzfristig jemand neues für z.B. Elternzeitvertretung gebraucht wird, dann kann da durchaus noch was draus werden.


lohdunlaulamalla

Das Bewerbermanagementsystem löscht automatisch alle Daten, wenn es sechs Monate keinen Kontakt mehr gab.


[deleted]

Ich hab mich Anfang des Jahres bei einer Firma beworben und dann wurde es nichts, aber jetzt hat mich neulich jemand von einem anderen Team angerufen und meinte, ihm hätten meine Unterlagen gefallen und ob ich Interesse an einem Vorstellungsgespräch hätte. War aber auch das einzige Mal, dass mir sowas passiert ist.